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Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany
Publisher: Georg Rückriem & Hartmut Giest ISSN: 2191-6667 Published since 2010 till 2019 Published quarterly Free of fees Open Access Journal
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Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany
2019. Vol. 15, no. 1, 29–52
ISSN:
2191-6667
Tätigkeitstheoretische Aspekte des Mathematikunterrichts in Internationalen Klassen am Beispiel von Figurierten Zahlen 150
Sauerwein M. Dr., Postdoc in the Research Group for Mathematics Educa-tion at the Mathematical Institute Belong-ing, Hausdorff Center for Mathe-matics of the University of Bonn, Germany
Ausgehend von dem konkreten, praktischen Problem des Mathematikunter-richts in einer Internationalen Vorbereitungsklasse wurde eine Unterrichtseinheit zur Einführung in die Algebra entwickelt: Algebra ist hier nicht nur als das bloße Umformen von Gleichungen zu verstehen, sondern ganzheitli-cher als Sprache der Algebra, die es uns erst ermöglicht, allgemeine Zusammenhänge in der Form auszudrücken, wie wir sie heute kennen. Der Unterricht zeichnet sich durch einen handlungs- und gegenstandsorientierten Zugang aus, der sich an der Entwicklung der mathematischen Sprachen aus sprachphilosophisch-genetischer Sicht nach Kvasz orientiert und Figurierte Zahlen in den Mittelpunkt des Unterrichts stellt. Im Folgenden wird dieses Entwicklungsforschungsprojekt grob skizziert und in einer ersten Annäherung aus Sicht der Tätigkeitstheorie betrachtet mit besonderem Fokus auf den besonderen Kontext einer Internationalen Klasse.
Seit Sommer 2015 sind deutschlandweit an vielen Schulen
verschiedene Klassenverbände für Kinder und Jugendliche mit
Migrationshintergrund entstanden, die wir – trotz verschiedener Nomenklaturen
in den einzelnen Bundesländern – zusammenfassend als „Internationale
Vorbereitungsklasse“ (IVK) bezeichnen wer-den. Die Analyse der Erfahrungen aus
einer konkreten IVK legt den Schluss nahe, dass es neben dem sprachlichen
Aspekt weitere Unterschiede zu einer Regelklasse gibt, die zu einer
Heterogenität beitragen.
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