Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany
2019. Vol. 15, no. 1, 11–28
ISSN: 2191-6667
Die Kulturgeschichte der Zahl als Impulsgeber für einen inklusiven Mathematikunterricht in der Grundschule
Abstract
Verfestigtes zählendes Rechnen, fehlendes Denken im Teile-Ganzes-Konzept und Missachtung der kardinalen Bedeutung unserer Stellenwertzahlen sind unverändert typische Merkmale von Schüler/innen mit Rechenschwierigkeiten. Zwanzig Jahre didaktischer Forschung und innovativer Praxis haben dieses Kernproblem des Arithmetik-Unterrichts nicht aus der Welt schaffen können. Die neu hinzugekommene Aufgabe der inklusiven Beschulung wirft auch von dieser Seite die Frage auf, warum die Zahlen und die mit ihnenvorgenommenen Rechenvorgänge für einen Teil der Schülerschaft unüber-windliche Hürden aufzuwerfen scheinen. Rechnen-durch-Handeln ist der Versuch, diese Gesamtproblematik dadurch auf neue Weise anzugehen, dass Zahlen und Rechenvorgänge aus kulturgeschichtlicher Perspektive in einem erweiterten Sinne gedeutet werden. Indemder Lehrgang die Phylogenese der Zahlen mit ihren Entwicklungsstufen ernst nimmt und daran sowohl Erkenntnishürden wie Lösungswege identifi-ziert, entsteht das Gerüst einer inklusiven Fachdidaktik des Rechnenlernens.
General Information
Article type: scientific article
For citation: Rodler K. Die Kulturgeschichte der Zahl als Impulsgeber für einen inklusiven Mathematikunterricht in der Grundschule [Elektronnyi resurs]. Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany, 2019. Vol. 15, no. 1, pp. 11–28.
A Part of Article
Noch immer hat ein beträchtlicher Teil jedes neuen Jahrgangs Schwierigkeiten, zueinem strukturierten, am dezimalen Aufbau unseres Zahlsystems orientierten Rechnen vorzudringen. Verfestigtes zählendes Rechnen (Lorenz 1998) ist ebenso sichtbar wie fehlende Kompetenz zu ableitendem Denken.
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