Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany
2019. Vol. 15, no. 1, 53–74
ISSN: 2191-6667
Gedanken zur Digitalisierung des Mathematikunterrichts aus der Sicht des Werkzeugbegriffs
Abstract
Der Einsatz digitaler Werkzeuge scheint für den Mathematikunterricht besonders naheliegend, da Algorithmen sowohl in der Mathematik eine große Bedeutung haben als auch für digitale Techniken grundlegend sind. Gleichwohl zeigen Jahrzehnte andauernde Bemühungen, den Computer mathematisches Verständnis fördernd einzusetzen, dass dies vor allem dann gelingt, wenn schon ein konzeptuelles Verständnis der weiterzuentwickelnden Begriffe vor-handen ist. Anhand einiger Beispiele zeigen wir, dass algorithmische Herangehensweisen an Lernprozesse nicht die Folge der Einführung digitaler Werkzeuge sind. Die Reduktion der Besonderheiten des Lernens auf mechanistische, maschinenlesbare Prozesse finden wir bereits im programmierten Unterricht und verstärkt in seiner modernen Umsetzung in Form von E-Learning. In diesem Zusammenhang gehen wir kurz auf die gegenwärtige unreflektierte For-cierung technischer Entwicklungen digitaler Werkzeuge als lernförderliche Maßnahmen ein.
General Information
Article type: scientific article
For citation: Weiss Y. Gedanken zur Digitalisierung des Mathematikunterrichts aus der Sicht des Werkzeugbegriffs [Elektronnyi resurs]. Tätigkeitstheorie: E-Journal for Activity Theoretical Research in Germany, 2019. Vol. 15, no. 1, pp. 53–74.
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Wer sich dem Thema der Verwendung digitaler Medien im Unterricht nähert, ist mit einer schwer zu überschauenden Zahl theoretischer Konzepte sowie Bedienungsanleitungen und technischen Beschreibungen zum schulpraktischen Ge-brauch digitaler Werkzeuge konfrontiert. Diese oft unreflektierten Empfehlungen des Einsatzes digitaler Medien folgen dem Grundsatz, den Einsatz von Computern im Unterricht grundsätzlich als Bereicherung zu sehen.
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